Die beiden städtischen Freizeiteinrichtungen sollen jetzt im Verbund geführt werden – um das Angebot auch in Baumberg zu erweitern.
Die Stadt Monheim möchte die Trägerschaft für den Jugendklub Baumberg übernehmen. 2004 hatte sie diese an den SKFM Monheim übertragen, um Einsparpotenziale zu heben. „Wir möchten die beiden großen Jugendfreizeiteinrichtungen im Verbund führen“, erklärte Simone Feldmann, Bereichsleiterin Kinder, Jugend und Familie im Jugendhilfeausschuss. Der Schwerpunkt der Jugendarbeit in Baumberg solle künftig auf der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungsprozessen sowie Demokratieerziehung und „gender sensiblem“ Arbeiten liegen, heißt es in dem Konzept der Abteilung Jugendförderung. Soll sollen auf dem Wege zur Gleichstellung von Mädchen und Jungen „geschlechtsspezifische Benachteiligungen und Rollenzuweisungen“ abgebaut werden. Eine Besucherbefragung aus dem Jahre 2019 habe ergeben, dass mehr Mädchen (59 Prozent) als Jungen den Jugendklub Baumberg besuchen. „Früher waren die Einrichtungen von Jungen dominiert“, stellte Feldmann erfreut fest.
Auch die Inhalte, die das Kinder- und Jugendhilfegesetz den Freizeit-Einrichtungen aufträgt, so Feldmann, sollen künftig stärker berücksichtigt werden: Bewegungsangebote, die Förderung kognitiver und sozialer Kompetenzen, Medienerziehung und interkulturelle Bildung. Für die Stadt erfüllten die Jugendeinrichtungen in Zusammenhang mit dem strategischen Ziel der Chancengleichheit eine besondere Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung. „Sie sind wichtige Anlaufstellen für junge Menschen in benachteiligten Lebenslagen“, so Feldmann.
Diese anspruchsvollen Anforderungen an eine „zeitgemäße“ Jugendarbeit seien durch das bisherige JuKuBa-Team mit nur zwei Teilzeitkräften nur schwer umsetzbar gewesen. Künftig könne man aber auf einen größeren Personalbestand mit unterschiedlichen Spezialisten zurückgreifen, der auch noch um 1,8 Stellen erweitert werden soll. So könnten auch Vertretungsregelungen und größere Veranstaltungen sowie eine Erweiterung der Öffnungszeit des JuKuBa am Freitag personell besser abgedeckt werden.
Lorenz Dombrowski (SPD) wollte wissen, ob die Überleitung der Trägerschaft vom SKFM tatsächlich „einvernehmlich“ abgelaufen sei. Und merkte an, dass der JuKuBa 2004 von der Stadt vor allem als Einsparmodell betrachtet worden sei, er habe damals noch über 3,5 Stellen verfügt. So hatte die SPD in den Haushaltsberatungen für 2020 vergeblich eine umfassende Sanierung der Innenräume und eine Erneuerung der Ausstattung beantragt. Erst mit zwei Jahren Verzögerung hatte die Stadt auf den Wunsch des Teams reagiert, zumindest die Toilettenanlagen zu renovieren. 2020 waren dann auch die Lichtanlage und der Eingangsbereich saniert worden.
Dass die Stadt für den Gebäudeunterhalt zuständig sei und mit ihren Zuschüssen ja auch die personelle Ausstattung steuere, betont auch Dr. Bernd Scharpegge, Vorsitzender des SKFM. „Mit mehr Mitteln kann man auch mehr anbieten.“ Die Stadt sei vor einem Jahr mit dem Ansinnen, das JuKuBa zu übernehmen, an die Geschäftsführung herangetreten. Nun sei der SKFM bezüglich seiner Tätigkeitsfelder Kinder und Jugend, also den Kitas, und auch bezüglich der anderen sozialen Projekte auf die Kooperation mit der Stadt angewiesen. „Insofern sind wir dann natürlich an einem Einvernehmen interessiert“, sagt Scharpegge. Leicht sei dem Verein die Aufgabe des JuKuba nicht gefallen. Tröstlich sei aber, dass die Mitarbeiter, die über Jahre zu wichtigen Bezugspersonen für die Kinder und Jugendlichen geworden seien, übernommen werden. Nicht zuletzt plane der SKFM ein neues Projekt zur Betreuung gewalttätiger Männer, für dessen Umsetzung er auf städtische Zuschüsse angewiesen ist.
Quelle: Rheinische Post
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